Die Grenzen des eigenen Universums
Um das Leben besser zu bewältigen, schaffen sich Menschen geistige Schubladen. Das spart Zeit, denn man muss nicht jede Situation neu bewerten oder überdenken. „Kenn’ ich schon“, heißt Schublade auf, rein damit, Schublade zu. Nicht denken spart Energie und ist für den Körper nützlich.
Wir haben bereits als Kinder die ersten Schubladen gebaut. Der Verstand und die Urteile eines vier- oder fünfjährigen Kindes begleiten uns oft ein Leben lang. Und darauf bauen wir als Teenager und Erwachsene auf. Einordnen, sortieren, abhaken.
Den Berg der Dummheit haben wir alle erklimmen müssen. Solange wir uns dort nicht häuslich einrichten, ist alles in Ordnung. Das bedeutet, dass wir unsere alten Schubladen aufgeben müssen, Gewohntes neu bewerten und im besten Fall ganz auf Schubladen verzichten.
Ja, das ist anstrengend und verwirrend. Zumindest am Anfang. Doch mit neuen Einschätzungen und Bewertungen von Situationen und Menschen, ändert sich das Leben zum Besseren. Und langsam aber sicher ist die Realität leichter zu ertragen und das Leben macht wieder mehr Spaß.
Wird es nicht Zeit, die alten Schubladen auszumisten?